Die Wanderung beginnt zunächst an der Kirche von Obertrubach. Hier an dieser Stelle stand bereits im 12. Jahrhundert eine Kapelle. Geschichsträchtig ist auch die Lage des Ortes, denn rund um den Ort Obertrubach verliefen viele Grenzlinien. Vor 1007 befand sich hier die Grenze zwischen den Bistümern Würzburg und Eichstätt, aus der sich die sogenannte "Fraischgrenze" entwickelte, die zwischen dem bambergischen Pflegamt Pottenstein und dem Pflegamt Betzenstein verlief, das zur Reichsstadt Nürnberg gehörte. Heute befinden sich hier exzellente Wanderwege, auf denen wir bis zur Burgruine Leienfels wandern. Auch Burg Leienfels war von der Fraischgrenze betroffen: Die Grenze verlief genau durch den Burggraben. Die Hauptburg gehörte zu Bamberg, die Vorburg jedoch zum Reichstadt Nürnberg.
Die einstige Wehranlage gehörte einst zum Geschlecht der Egloffsteiner und wurde bereits 1372 als „Lewenfels“ erwähnt. Dreimal wurde die mittelalterliche Wehranlage im Laufe der Zeit zerstört, heute erwartete uns ein friedlicher Ort mit weiten Ausblicken. Eine ideale Kulisse für die Erläuterungen des ehemaligen Kulturreferenten Toni Eckert, der durchaus auch bemerkte, dass auf der Ruine nicht immer sachgerecht saniert wurde. Beispielsweise wurden die Halterungen der Hakenbüchsen einfach zugemauert.
Die Namensgebung "Bärnfels" war auch schnell geklärt: Da die Egloffsteiner einen Bären im Wappen trugen, leitete sich daraus der Name des Ortes "Bärnfels" ab.
In Bärnfels angekommen, ging es ein kurzes Stück den schmalen Weg hinauf zur Burgruine Bärnfels. Die Ursprünge der Burg gehen bis ins frühe 14. Jahrhundert zurück. 1525 wurde die Burg von revoltierenden Bauern zerstört und danach nicht wieder aufgebaut. Heute bietet die Ruine einen wunderbaren Blick über die Fränkische Schweiz.
Weiter ging es zum Gasthof Zur Einkehr nach Bärnfels, der uns mit einer feinen Regionalküche erwartete. Familie Röhrer führt den Gasthof seit 1946. Heute ließ sich Roswitha Röhrer einiges einfallen, um die Gäste des Gscheitgut-Vereins kulinarisch zu überraschen:
* Fleischküchla m. Schafskäsefüllung dazu Kartoffelbrei u. Salat
* Blaue Zipfel in Wurzelsud m. Salzkartoffel u. Salat
* Krenschnitzel mit Kartoffelsalat u. Salat
* Schweinebraten mit Klöß, Wirsinggemüse u. Salat
* Kartoffelgulasch mit Kürbis u. kl. Salat
Zum Dessert: Zwetschgenkuchen mit feiner Mandelkruste, Sahne und Vanilleeis
Corinna Brauer, die Vorsitzende des Gscheitgut-Vereins stellte den Gasthof vor und erläuterte die Ziele des Vereins. Jeder Gscheitgut-Gastronom verpflichtet sich, mindestens 5 Gscheitgut-Gerichte auf seiner Speisekarte zu führen, die aus regionalen Zutaten zubereitet werden. Geschmacksverstärker kommen nicht zum Einsatz. Transparenz bzgl. der Herkunft der Lebensmittel und ein hoher Qualitätsanspruch an saisonale Frische stehen im Zentrum der Gscheitgut-Initiative. Auch Frau Wollner von der Sparkasse Forchheim bekräftigte die „gscheitgute“ Kooperation zwischen dem Verein und der Sparkasse.
Nach dem Mittagessen ging die Tour weiter zur Kirche Maria Schnee. Hier erfuhren die Gäste nicht nur die Legende vom "Schneewunder", sondern auch, wie es die Bärnfelser in den 1950er Jahren geschafft haben, eine Kirche zu bauen, obwohl das Bistum Bamberg nur 5.000 DM bereitstellte.
Der Rückweg führte malerisch durch einen Wiesengrund zurück nach Obertrubach. Hier führte Toni Eckert auf einer kurzen Zeitreise in die „gute alte Zeit“ und las Auszüge aus den Sagen der Fränkischen Schweiz. Ein gscheitguter Wandertag!
Wir danken der Sparkasse Forchheim für die finanzielle Unterstützung unserer Wanderungen und der VHS Forchhein für die stets zuverlässige Organisation.